Soziales & Gerechtigkeit

Zwei digitale Schaukästen für alle Bürger

Aus Irsch

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Die Digitalisierung schreitet natürlich auch im ländlichen Raum mit einschlägigen Veränderungen in der ehrenamtlichen Vereinsarbeit rasant voran. Corona hat nicht nur dazu geführt, dass das Vereinsleben an sich mehr oder weniger zum Erliegen gekommen ist; es ist auch feststellbar, dass sich die Kommunikation zu den Mitgliedern und Mitbürgern am ehesten über die digitalen Medien aufrechterhalten lässt. Diese neuen Möglichkeiten sind einerseits eine große Chance, neue Zielgruppen zu erreichen, andererseits droht die Gefahr, dass wir viele Bürger ohne entsprechende digitale Kompetenz und auch digitale Ausstattung nicht mehr erreichen. Dies ist ein nicht zu unterschätzendes Risiko für den gesellschaftlichen Zusammenhalt im Ort. In Irsch (1600 Einwohner) leben ca. 400 Menschen ab 70 Jahren, von denen 40% nicht über ein digitales Endgerät verfügen. Da die Familienbande vor Ort nicht immer bestehen, um die "Älteren" auf dem Laufenden zu halten, ist soziale Teilhabe bei vielen stark eingeschränkt.

Wie löst das Projekt das Problem?

Unser Ziel ist es, an zwei markanten Punkten im Dorf einen offenen Begegnungstreff zu schaffen, an dem ein moderner "digitaler Schaukasten" im Außenbereich istalliert wird. Diese beiden Schaukästen sind mit einer Visualierungssoftware versehen, mit der alle Vereine, die kirchlichen Einrichtungen, die Schule, die KITA und auch der ehrenamtliche Bürgermeister aktuelle Infos aufspielen können. Gleichzeitig erhoffen wir uns, dass an diesen Begegnungsplätzen die Kommunikation von Jung und Alt wieder entsteht und damit auch das gesellschaftliche Miteinander gefördert wird. Mit dieser Technik schlagen wir die Brücke zwischen den Bürgern, die eine gleichzeitig entstehende Dorf-App bequem nutzen und den Bürgern, die sich die Informationen am "digitalen schwarzen Brett" abrufen, idealerweise im Rahmen eines kleinen Dorf-Spaziergangs.

Es ist dahingehend ein Modellprojekt, das es eine vereinsübergreifende Aktivität zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in Irsch darstellt.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

  1. Das vereinsübergreifende Projekt soll den Zusammenhalt unter den Vereinen als wichtige Akteure des Zusammenlebens im Dorf fördern, indem eine gemeinsame Info-Plattform geschaffen wird.
  2. Viele Neubürger sind in unseren Vereinen nicht engagiert. Dieses Projekt dient dazu, neue Zielgruppen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen.
  3. Mit dem Projekt wollen wir auch einen Re-Start nach Corona wagen. Nicht nur die Vereinsarbeit an sich, sondern die Kommunikation im Dorf hat unglaublich gelitten während Corona. Mit dem neuen Treffpunkt soll eine neue Plattform für das ungezwungene persönliche Gespräch – über alle Generationen hinweg – gefördert werden.
  4. Die Begegnungspunkte sind barrierefrei gestaltet, sodass insbesondere Menschen mit Handicap hier verweilen können. Immer mehr ältere Menschen wollen sich am gesellschaftlichen Leben beteiligen. Hierzu bedarf es entsprechender gut zugänglicher Plätze. Die soziale Teilhabe gerade der älteren Generation ist uns ein wichtiges Anliegen.