Soziales & Gerechtigkeit

Harburg-Huus für obdachlose Menschen mit Hund

Aus Hamburg

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Immer mehr Menschen leben mittel- und wohnungslos am Rande der Gesellschaft – auch in einer reichen Stadt wie Hamburg. Ein festes Dach über dem Kopf ist nicht für jede/n eine Selbstverständlichkeit. Es gibt viele Gründe – Armut, Krankheit oder persönliche Schicksalsschläge, dass Männer und Frauen ihr Zuhause verlieren und in die Obdachlosigkeit gleiten. Ein zusätzliches Problem ist der wachsende Druck steigender Mieten und der Wohnungsmangel sowie die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Viele Menschen, die auf der Straße leben, sind nicht in der Lage, aus eigener Kraft einen Ausweg zu finden. Sie leiden unter Perspektivlosigkeit und zeigen aber bei entsprechender Unterstützung ein großes Reintegrationsbestreben. Als das Harburg-Huus eröffnet wurde, war die Straßenobdachlosigkeit in Harburg weithin sichtbar, es gab kein Angebot für obdachlose Menschen südlich der Elbe in Hamburg. Jetzt kommen verstärkt auch (alters)arme und einsame Menschen aus der Region.

Wie löst das Projekt das Problem?

Die DRK-Tagesaufenthalts- und Übernachtungsstätte für obdachlose Menschen mit Hund lindert die direkte Not obdachloser Menschen in Form von Unterkunft, Verpflegung, Hygieneleistungen, medizinischer Grundversorgung und hilft, ihre Grundbedürfnisse zu befriedigen. Die obdachlosen Gäste müssen sich nicht von ihrem Hund trennen, um im „Harburg-Huus“ betreut zu werden, was in den meisten Unterkünften nicht gestattet ist. Als kleine familiäre Einrichtung mit 15 Schlafplätzen und kurzen Wegen (im Vergleich zu Großunterkünften) helfen wir schnell und unbürokratisch. Wir finanzieren uns ausschließlich über Spenden. Das macht unser Konzept flexibel, und wir können niedrigschwellig ohne Auflagen helfen: ohne Fallvorabprüfung, ohne Ausweiskontrolle. Das „Harburg-Huus“ zeigt über individuelle Sozialberatung Möglichkeiten, dem prekären Leben auf der Straße zu entkommen. Über die Beteiligung an kulturellen, sportlichen und gesellschaftlichen Aktivitäten erfolgt ein Perspektivwechsel vom Obdachlosen zum Akteur.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Wohnen ist die Grundvoraussetzung für ein menschenwürdiges Leben und für gesellschaftliche Teilhabe. Für eine dauerhafte Verbesserung der Lebenssituation von Obdachlosen und für eine erfolgreiche Reintegration in Wohnraum ist ein Mindestmaß an Stabilisierung und Absicherung der Existenz Voraussetzung. Das Harburg-Huus ermöglicht mit seinem Tagestreff und der Übernachtungsstätte Regeneration der Kräfte, wodurch für die Gäste die akute Obdachlosigkeit auf der Straße beendet wird und die Voraussetzungen und die Bereitschaft für einen Perspektivenwechsel geschaffen werden. Konkret geht es um die Herstellung von Leistungsbezügen, die Integration in Arbeit und privaten Wohnraum, die Bewältigung von Suchtproblemen und Gewalterfahrungen und die Unterstützung bei gesundheitlichen Beeinträchtigungen, um durch kurzfristige Intervention eine langfristige Lebensperspektive zu entwickeln.

Mit über 200 erfolgreichen Wohnraumvermittlungen in vier Jahren haben wir eine sehr hohe Vermittlungsquote.