Soziales & Gerechtigkeit

Modezirkel Nauheim

Aus Nauheim

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

In Zeiten von „Fast Fashion“ und „Massenkonsum“ werden vermehrt Kleidungsstücke in kürzeren Intervallen gekauft. Je mehr gekauft wird, desto häufiger müssen Kleidungsstücke entsorgt werden – schließlich hat ein Schrank nur begrenzte Kapazitäten. Es gilt der unnötigen Wegwerf-Mentalität und der damit einhergehenden Zunahme an Abfallproduktion zu begegnen und eine kostengünstige, nachhaltige und ressourcenschonende Alternative im Umgang mit aussortierten Waren zu schaffen. Dies soll jede:m zugänglich gemacht werden, sodass Nachhaltigkeit ein gesamtgesellschaftliches Thema – unabhängig der sozialen Herkunft – wird und gleichzeitig sozialer Bedürftigkeit entgegenwirkt – ohne dies als solches zu benennen.

Außerdem lässt sich erkennen, dass viele Menschen gerne aktiv am gesellschaftlichen Leben teilhaben möchten, dies jedoch aufgrund vielseitiger Gründe oftmals nicht ermöglicht wird. Daher gilt es ein Angebot mit Vereinigung der Themen Nachhaltigkeit, Gemeinschaft und Beratung zu schaffen.

Wie löst das Projekt das Problem?

Das auf Offenheit und Diversität ausgelegte Konzept heißt jede:n willkommen, der etwas einkaufen, tauschen oder einfach in den Austausch zu anderen gehen möchte. Anders als bei Sozialkaufhäusern gibt es keine Voraussetzungen zum Einkauf, weshalb die Hemmschwelle der Wahrnehmung des Angebots seitens Bedürftigen geschmälert und gleichzeitig Nicht-Bedürftigen die Möglichkeit eines nachhaltigen Umgangs mit Waren geboten wird. Nicht der soziale Status, sondern der Nachhaltigkeitsgedanke steht somit im Fokus der Kunden. Aussortierte Waren werden gegen kleines Geld weitergegeben und erhalten somit einen respektvollen Umgang. Da das Projekt hauptsächlich ehrenamtlich betreut wird, bietet es die Möglichkeit der sozialen Teilhabe, sei es beim Ausüben eines Ehrenamts oder im gemeinsamen Austausch mit anderen Kund:innen und Aktiven. Die Begleitung des Ehrenamtes wird durch Fachpersonal vorgenommen, ebenso wie das niedrigschwellige Beratungsangebot vor Ort für Kund:innen, Interessierte und Aktive.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Die Ziele des Projekts lassen sich in drei Schwerpunkte untergliedern:

  1. Partizipation: Förderung ehrenamtlichen Engagements, Teilhabe am kommunalen Gesellschaftsleben und damit die Schaffung eines Sozialraums zur gelebten Inklusion verschiedener Kulturen, Generationen, Milieus und Geschlechter. Es geht darum, verschiedenste Menschen zusammenzubringen und Raum für Begegnung, Austausch und des Zusammenseins zu schaffen.
  2. Nachhaltigkeit: Schaffung einer regionalen Plattform zum Spenden, Tauschen und Erwerben von bereits aussortierten Kleidungsstücken und Kinderspielsachen, um vermehrte Abfallproduktion zu vermeiden, Ressourcen wie Kleidungs- und Spielzeugartikel nachhaltig zu nutzen und dem Massenkonsum zu begegnen. Es gilt die Region ein Stück weit nachhaltiger zu gestalten.
  3. Beratung: Sozialberatung von Bürger:innen bezüglich etwaigen anfallenden Fragen und Anliegen, um somit ein niedrigschwelliges Angebot zu schaffen und damit einen ersten Schritt ins Hilfesystem zu ermöglichen.