Soziales & Gerechtigkeit

Herzenskinder-Haus Hemmerde

Aus Unna

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Das Thema sexueller Missbrauch und sexualisierte Gewalt gegenüber Kindern und Jugendlichen wird mittlerweile in der Gesellschaft deutlicher wahrgenommen. Etwa zwei Drittel der Betroffenen sind Mädchen, viele davon noch im Kindergarten- und Grundschulalter. Häufig kommt der/die Täter/in aus dem unmittelbaren familiären Umfeld oder wird von diesem Umfeld gedeckt. Werden solche Umstände bekannt, dann muss in der Regel zeitnah eine Fremdunterbringung des betroffenen Kindes erfolgen. Neben einem guten und stabilen Lebensort braucht es dann geschulte und sensible Erwachsene, die sich mit der Thematik auskennen und dem Kind dabei helfen, die schlimmen Ereignisse der Vergangenheit zu verarbeiten und wieder in das alltägliche Leben zurückzukehren.

Wie löst das Projekt das Problem?

Das Herzenskinder-Haus in Unna-Hemmerde will Mädchen, im Alter zwischen 4 und 10 Jahren, welche schon in sehr jungen Jahren (sexualisierte) Gewalt, Übergriffe und Missbrauch erlebt haben, einen pädagogisch-therapeutischen Lebensort bieten. Neben der alltäglichen Versorgung rund um die Uhr, sowie der Möglichkeit, wieder altersgerechte Kindheitserfahrungen zu machen, steht die therapeutische Arbeit im Mittelpunkt. Es geht darum, das Erlebte schrittweise zu verarbeiten. Auch die Eltern und Bezugspersonen müssen in diese Arbeit intensiv mit einbezogen werden – selbst wenn sie Täter/in waren oder die/den Täter/in gedeckt haben, bleiben sie die Herkunftsfamilie und damit zeitlebens ein wichtiger Bezugspunkt für das betroffene Kind.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Das Projekt soll die Einrichtung eines solchen besonderen Lebensortes ermöglichen. Wir möchten mit Hilfe von Spenden und Fördergeldern das ehemalige Pfarrhaus der Kirchengemeinde St. Peter und Paul in Unna-Hemmerde zu einem Herzenskinder-Haus für Mädchen umgestalten. Hier sollen die Bewohnerinnen zukünftig in einem geschützten Rahmen aufgenommen und betreut werden. Der Verbleib richtet sich nach unterschiedlichen Gegebenheiten, auf jeden Fall soll die Möglichkeit bestehen, dass die Mädchen bis zur Volljährigkeit im Haus verbleiben dürfen, wenn sie das möchten. Auch Räume für die therapeutische Begleitung sowie angemietete Räume im Nebengebäude für Elternarbeit und Verwaltung gehören zum Gesamtkonzept.