Umwelt- & Klimaschutz

Einmal ohne, bitte – Verpackungsfrei in die Zukunft

Aus Berlin

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Der Verbrauch von Kunststoff hat sich in den letzten 30 Jahren mehr als verdoppelt – Tendenz steigend. Doch werden nur ein Viertel unserer wachsenden Müllberge tatsächlich recycelt. Der überwiegende Teil wird verbrannt. Papiertüten und -produkte sind keine Alternative, da sie mindestens drei bis viermal genutzt werden müssen, um ökologisch interessant zu werden. Allein im Food-to-go-Bereich fallen in Deutschland jährlich mehr als 280.000 Tonnen Abfall durch Verpackungen an. Das entspricht ca. 32 Tonnen in der Stunde. Dabei werden diese Verpackungen lediglich für 30-60min genutzt, manchmal sogar kürzer. Allein in Berlin, unserer Heimatstadt, werden pro Stunde 20.000 Einweg-Kaffeebecher weggeworfen.

Gesetzliche Rahmenbedingungen, wie z.B. die Mehrwegrichtlinie, die ab 01.01.2023 in Kraft tritt, sind zwar ein Schritt in die richtige Richtung, gehen aber nicht weit genug. Außerdem sind die damit verbundenen Pflichten und Regularien den Gastronom:innen noch überhaupt nicht bekannt.

Wie löst das Projekt das Problem?

Mit unserer Initiative "Einmal ohne, bitte" holen wir bundesweit mit insgesamt 27 Städtepartnern verpackungsfreies Einkaufen aus der “Öko-Nische”. Mit einem Sticker an der Ladenscheibe und einer Online Karte machen wir Restaurants und Läden sichtbar, in denen Kund:innen Speisen und Getränke verpackungsfrei mit eigenem Behältnis kaufen können. Wenn der Sticker klebt, wissen Endverbraucherinnen und Endverbraucher sofort: hier kann ich mit meiner eigenen Box oder dem Stoffbeutel Essen einkaufen.

Außerdem unterstützen wir Ladenbesitzer:innen und Gastronom:innen bei der Umstellung, beraten zu den Hygienebestimmungen, sowie insbesondere zu neuen gesetzlichen Regelungen und statten sie mit Informationsmaterialien für Ihre Kund:innen aus.

Wir möchten bundesweit und öffentlichkeitswirksam Endverbraucherinnen und Endverbraucher sensibilisieren, ein Bewusstsein für die Einwegmüllproblematik schaffen und einfache Lösungswege aus der Plastik-Krise zeigen. Um das zu erreichen, möchten wir u. a. ein Netzwerktreffen mit Gastronom:innen, Ladenbesitzer:innen und anderen Partner:innen veranstalten.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Lasst es uns wie früher bei den Großeltern machen: der Stoffbeutel für die Brötchen und das Schraubglas für die Nüsse. Und heute: die Tupperbox für die Frischetheke oder Essen-to-go. Wir sagen Einweg den Kampf an und feiern Mehrweg als die einzig sinnvolle Lösung.

Dafür möchten wir deutschlandweit möglichst viele Botschafter:innen aktivieren, die mit uns gemeinsam das "Einmal ohne, bitte"-Netzwerk wachsen lassen, sowie Gastronom:innen / Ladenbesitzer:innen sensibilisieren und bei der Umstellung zu Mehrweg unterstützen. Wir wollen ein Bewusstsein für die Müllvermeidung durch Mehrweg schaffen und die Selbstwirksamkeit jeder und jedes Einzelnen stärken.

Damit unterstützen wir alle gemeinsam folgende Ziele für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen: Verantwortungsvoller Konsum, Klimaschutz, Leben im Wasser und an Land schützen und durch Partnerschaften das Erreichen der Ziele fördern.