Soziales & Gerechtigkeit

Schnack über‘m Gemüsebeet

Aus Wangerland

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

In Folge der Coronapandemie geraten Menschen in unserem Umfeld in finanzielle Not, sie erfahren Beeinträchtigungen in ihrem Leben und leiden vermehrt unter fehlenden Sozialkontakten. Gleichzeitig beobachten wir eine Reduzierung von Grünflächen durch sogenannte Schottergärten und ein Zurückdrängen der Natur zugunsten persönlicher Interessen und fehlender finanzieller und zeitlicher Möglichkeiten. Die negativen Folgen sind vielfältig, so ist eine Gefährdung für Insekten und heimische Tiere unumgänglich, das betrifft auch und vor allem die Bienen.

Wie löst das Projekt das Problem?

Wir, das Haus am Parkenser Groden, sind eine Wohneinrichtung für erwachsene Menschen mit Behinderung. In unserem Ort leben viele (ältere) Menschen allein. Einige sind beeinträchtigt und nehmen kaum am gesellschaftlichen Leben teil.

Das Projekt hilft beim Kennenlernen, Anonymität wird aufgehoben, nachbarschaftliche Beziehungen entstehen und werden gestärkt.

Im Projekt tragen verschiedene Menschen Verantwortung für gemeinschaftliche Hochbeete, Kübelobstbäume, Bienen etc. Sie übernehmen Verantwortung für die Gemeinschaft.

Da viele von ihnen keinen eigenen Garten haben, aber dennoch frisches Gemüse ohne Pestizide bevorzugen, bieten wir hier im Nachbarschaftstreff die Basis für einen eigenen individuellen Beitrag – gern auch „zum Mitnehmen“ (Balkon) an. Der „Nachbarschaftsgarten“ dient so auch als Plattform und Multiplikator im Quartier.

Alle Aktivitäten können auch auf dem eigenen Balkon umgesetzt werden.

Die Verarbeitung der Erträge kann auch gemeinsam erfolgen.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Bei dem Projekt kommen Alt und Jung, Menschen mit und ohne Beeinträchtigung zusammen. Der Stadtteil wird durch das Projekt bunter und vielfältiger.

Berührungsängste, Schranken werden abgebaut, neue Kontakte geknüpft.

Gleichzeitig ändern die Menschen die Bepflanzung ihrer Balkone und Terrassen. Hin zu essbaren Blüten und Gemüse, Mini-Obstbäumen in Kübeln.

So tun sie nicht nur etwas für sich, sondern auch für Natur, Umwelt und Klima.

Die Nachbarschaft wird bunter und grüner, Bienen finden mehr Nahrung. Durch das gemeinsame Bepflanzen der Hochbeete, Verteilen vorgezogener Pflanzen in der ganzen Nachbarschaft, Pflegen der Pflanzen, Ernten des Gemüses und das anschließende gemeinsame Verarbeiten und Essen wächst die Nachbarschaft mit all ihren Diversitäten zu einer Gemeinschaft zusammen. Diese wird jedes Jahr durch gemeinsames Gärtnern und Imkern in ihrem Zusammenhalt neu gestärkt.

Der Nachbarschaftsgarten ist frei zugänglich und ermöglicht, dass alle eigenständig aktiv werden können.