Umwelt- & Klimaschutz

Die Rehkitzretter

Aus Leonberg

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Rehkitze, oft zwei, werden im Mai/Juni von der Geiß gesetzt und in Wiesen in guter Deckung abgelegt. Dort verharrt das Kitz und es hat einen ausgeprägten Duckreflex, der höher ist als der Fluchtreflex. So versucht es bei Gefahr nicht wegzurennen, sondern still zu verharren, bis die Gefahr vorüber ist. In der Natur ergibt ein solches Verhalten Sinn, denn gegen schnelle Jäger, wie Wildschwein oder Fuchs, hätte das Kitz beim Versuch zu flüchten keine Chance. Nun kommt unsere moderne Landwirtschaft ins Spiel. Denn in diesem Zeitraum mäht der Landwirt auch seine Wiesen, welche dann in vollem Saft stehen. So treffen diese beide Ereignisse – das Setzen der Kitze und die erste Mahd – leider zusammen.

Jedes Jahr werden deutschlandweit schätzungsweise 100.000 Rehkitze in den ersten Lebenstagen von Mähmaschinen getötet. Die Kitze werden von den immer schneller fahrenden und in der Schnittbreite größer werdenden Mähmaschinen erfasst. Ihr Schicksal ist ein teils sehr grausamer Tod, wenn dem Kitz lediglich Läufe abgemäht oder andere nicht sofort zum Tod führende Verletzungen zugefügt wurden.

Wie löst das Projekt das Problem?

Der Landwirt meldet uns die Zeiten der Mahd. Dann suchen wir, ausgerüstet mit Drohnen und Wärmebildtechnik, die Felder in der Frühe vor der Mahd ab, wenn der Boden noch kalt ist und das warme Kitz dazu einen guten Kontrast bietet. Die Technik ist ausgereift und hoch effektiv. Desweiteren werden die Kitze mit einer Ohrmarke markiert, welche wichtige Forschungsdaten für die Wildforschungsstelle des Landes liefern.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Mit diesem fortlaufenden Projekt möchten wir so viele Rehkitze retten, wie es nur möglich ist.