Bildung

Profilzweig Theos-Wiese

Aus Preetz

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Oftmals haben die Schülerinnen und Schüler, die zu uns kommen, keinen rechten Kontakt mehr zu ihrer unmittelbaren Umgebung, zur Natur, zur Umwelt, zu ihrem Heimatort, zu alltäglichen Aufgaben und Tätigkeiten. Dadurch sind ihnen viele Unterrichtsinhalte zu abstrakt und wenig greifbar.

Die fächerübergreifende und praxisorientierte Arbeit im Projekt „Theos Wiese“ (seit 2014) hat uns gezeigt, wie schwer es vielen Kindern/Jugendlichen fällt, eigenständig praktisch und ergebnisorientiert zu arbeiten. Sie brauchen eine engmaschige Betreuung und genaue Anleitung, um einfache, eigentlich alltägliche Arbeiten zu verrichten und in Ansätzen planerisch zu handeln.

Aus dieser Erfahrung entstand die Idee der „Draußenschule Theos Wiese“, um unseren Schülerinnen und Schülern einen solchen alternativen Lern- und Erfahrungsraum schon früh und durchgängig zu ermöglichen. So haben sie Zeit, Zusammenhänge zwischen schulischen Inhalten und dem „wahren“ Leben besser zu erkennen, Berufsfelder kennenzulernen und sich Inhalte verstärkt praktisch zu erschließen.

Wie löst das Projekt das Problem?

Der Draußenunterricht findet in je einer 5. und 6. Klasse jeweils in vier kleinen Gruppen zu ca. fünf Kindern bei fast jedem Wetter unter anderem in unserem 2.000 m2 Garten, in unserem Schulwald, in einem Schulinnenhof und auf unseren Tierkoppeln statt.

Die Kinder bearbeiten den großen Garten, pflanzen Gemüse und Blumen an, setzen Sträucher und Bäume, sie imkern in unserer Schulimkerei, betreuen zwei Koniks und mehr als 50 Schafe, einige Hühner usw. Sie arbeiten in einer Wiesen-, in einer Garten-, in einer Imkergruppe und Bereichen der Medien und des Marketings, in zwei Baugruppen und einer Gruppe, die aus unserem Obst, Gemüse und Honig selbstgemachte Produkte herstellt.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Theos Wiese bzw. „Natur.schaf(f)t.Wissen“ ist ein Profilzweig an der Theodor-Heuss-Gemeinschaftsschule in Preetz. Der pädagogische Ansatz des Profils ist zusammengefasst, dass die Kinder außerhalb der Schulmauern auf Theos Wiese in und mit der Natur lernen, dass sie die im Fachunterricht erlernten Grundfertigkeiten in kleinen Gruppen anwenden und vertiefen, dass sie zusätzlich praktische Alltagsfähigkeiten erlernen, dass sie Dinge tun, die sie von Maschinen unterscheiden, dass sie lernen, sich Unbekanntes zu erarbeiten und dass sie lernen, dieses einzuordnen („Draußenschule“). Neben einem Lernen in und mit der Natur gibt es auch Raum, sich mit Bauen, mit Technik, mit dem Internet und den neuen Medien auseinanderzusetzen. Die Kinder arbeiten zwei Doppelstunden pro Woche auf Theos Wiese bzw. in den entsprechenden Projekten. Von 2015 bis 2020 wurde dieser Ansatz in den Klassenstufen 7 und 8 erfolgreich erprobt. Wir arbeiten in kleinen Gruppen von ca. fünf Kindern. Zusätzlich zum regulären Lehrpersonal betreuen Externe, insbesondere Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler generationenübergreifend die Schülerinnen und Schüler in kleinen Lerngruppen. In der Draußenschule sollen auch unsere Inklusionskinder besonders durch das praktische und eigene Tun profitieren.