Neuer Wald für die Quellen von Endlichhofen

Endlichhofen ist eine kleine Gemeinde mit etwa 160 Einwohnern und lediglich ca. 28 Hektar Wald. Der übliche Jahreseinschlag belief sich in der Vergangenheit auf ungefähr 190 Festmeter. In den Jahren 2020 und 2021 wurde jedoch so viel Holz in unserem Wald eingeschlagen wie sonst in 12 Jahren. Nur auf die Baumart Fichte bezogen, haben wir in den letzten beiden Jahren sogar den 31-fachen Jahreseinschlag zu verzeichnen. Unserem Wald geht es wie so vielen Wäldern in Deutschland:

Der Klimawandel und die durch ihn bedingten Witterungseinflüsse haben ihm zugesetzt, sodass der Borkenkäfer leichtes Spiel hatte und einen großen Teil unseres Waldes unwiederbringlich zerstört hat. Auch die anderen Baumarten litten unter dem Wassermangel in den Jahren 2018 bis 2020. So ist vermehrt zu beobachten, dass auch Buchen, Eschen und Lärchen am absterben sind.

Wir wollen nicht tatenlos zusehen wie unser ehemals schöner Wald nach und nach verschwindet, sondern durch Pflanzung einen neuen und klimastabilen Wald erschaffen. Die Waldfläche ist umgeben von Wiesen und einem Quellbereich, dessen Bachlauf durch die entnommenen Fichten mittlerweile freiliegend und ungeschützt ist.

Geplant ist der Aufbau eines Waldrandes mit blühenden Sträuchern und niedrig wachsenden Baumarten, wie Wildobst und Elsbeeren. Im Waldesinneren sollen ausschließlich Baumarten gepflanzt werden, die ebenfalls mit den neuen klimatischen Bedingungen zurecht kommen werden. Die Bäume und Sträucher werden die nassen Quellbereiche beschatten und somit vor Austrocknung geschützt.

Da eine öffentliche Förderung für uns für dieses Vorhaben nicht zugänglich ist, möchten wir (8 R+V Mitarbeitende, die in Endlichhofen wohnen) in Eigenregie unserem Wald wieder neues Leben einhauchen. Bei dieser Aktion denken wir an unsere nachfolgende Generation, der wir einen intakten Wald übergeben wollen. Wir helfen damit nicht nur unseren Bäumen, sondern geben perspektivisch auch den einheimischen Tierarten einen neuen Lebensraum. Durch den Aufbau eines Waldrandes mit Sträuchern und Hecken erschaffen wir zusätzlich neue Nahrungs- und Rückzugsmöglichkeiten für die heimische Insekten- und Vogelwelt. Für die Insekten möchten wir noch ein großzügiges Insektenhotel in die Neugestaltung der Fläche integrieren. Zu guter Letzt können sich die Menschen aus Endlichhofen und Umgebung dann ganz in ihrer Nähe mit einem Waldspaziergang vom Alltagsstress erholen.

Die Initiatoren des Projektes möchten in Absprache mit dem Revierförster und mit Unterstützung der Einwohner der Ortsgemeinde Endlichhofen auf der genannten Fläche junge Bäumchen in Eigenregie setzen, die zukunfts- und klimasicher in unserer Region angepflanzt werden können. In den ersten drei Jahren haben die Pflanzen am meisten zu kämpfen. Konkurrenzvegetation in Form von Brombeere und Gräsern, aber auch Trockenperioden und Mäusefraß können den noch jungen Bäumchen mit kleiner Wurzel gefährlich werden. Durch regelmäßige Kontrollen und Maßnahmen kann man diese Gefahren eindämmen. Ab dem vierten Jahr ist das Wachstum der Bäumchen stark genug ausgeprägt und eine positive Veränderung in Form von Wachstum für jedermann deutlich sichtbar. Ab diesem Zeitpunkt gilt das Projekt als erfolgreich beendet, auch wenn wir noch weitere Jahrzehnte den Bäumen beim Wachsen zusehen können bis sich ein Wald entwickelt hat.

Nach einem Vorgespräch mit dem Revierförster belaufen sich die Kosten pro Pflanze auf ca. 6,50 EUR. Darin ist die Pflanze und der erforderliche Verbissschutz bereits enthalten, damit die jungen Pflanzen gegen den Verbiss durch zum Beispiel Rehe geschützt sind. Insgesamt möchten wir 800 neue Bäume pflanzen. Die Kosten für die Pflanzflächenvorbereitung und für ein größeres Insektenhotel belaufen sich auf ca. 1.800 EUR.