Gesundheit

Netzwerk Sternenkinder

Aus Nordhorn

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Das Grafschafter "Netzwerk Sternenkinder" möchte Angehörigen/Familien bei ihrer Trauer nach der Geburt eines Kindes das vor, während oder nach der Geburt verstorben ist – auch liebevoll Sternenkinder genannt, helfen. Das Netzwerk besteht aus Mitarbeiter/innen der Euregio-Klinik vor Ort (Hebammen, Pflegekräfte, Ärzte, Seelsorger), der örtlichen Hospizhilfe, der Nähwerkstatt Thabita und Betroffene. Hintergrund ist die Erkenntnis, dass es lange Zeit ein gesellschaftliches Tabuthema war, ein Kind zu verlieren: Betroffene waren auf sich alleine gestellt und sahen sich nicht selten dazu genötigt, ihre Gefühle fortwährend zu unterdrücken. Unterdrückte Trauer macht aber auf Dauer krank. Unser Netzwerk möchte daran arbeiten etwas aufzubrechen. Die Sprachlosigkeit zu wandeln in Offenheit. Den Kindern ihren Platz zu geben, sie wahrhaft zu machen und den Familien Unterstützung anzubieten. Denn jedes Leben ist ein Geschenk. Egal wie kurz, egal wie zerbrechlich!

Wie löst das Projekt das Problem?

Unser Netzwerk möchte aufklären durch: Beratungen, Vorträge, Infoveranstaltungen und gemeinsame Aktionen. Beistehen durch Begleitung in der Zeit des Abschieds. Abschied gestalten zum Beispiel durch Schaffen von Erinnerungen (Fotos, Fußabdrücke, erlebte kurze gemeinsame Zeit), Mut machen, Abschied ganz individuell zu gestalten – die Eltern ermutigen, sich Zeit zu nehmen und selber aktiv den Abschied zu gestalten. Was soll mein Kind für Kleidung tragen, wie soll mein Kind bestattet werden? All das sind wichtige Dinge, die begleitet werden sollten, da die Eltern in ihrem Trauerschock oftmals gar nicht in der Lage sind darauf zu kommen. In der Zeit danach, die aber unendlich kostbar ist, um den Trauerweg zu gehen. Die Schleusenzeit, wie Fachleute die Zeit nach dem Versterben bis zur Bestattung nennen, ist unendlich wichtig für eine gelingende Trauer. Hier möchten wir aktiv werden! Die Trauerbegleitung danach in Einzelgesprächen oder in der von uns gegründeten Elterngruppe sind wichtige Anliegen.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Präventive Aufklärung vor einer stillen Geburt, Begleitung vor, während und nach dem Tod eines Kindes soll betroffenen Familien das Gefühl vermitteln, sie sind nicht allein. Ihre verstorbenen Kinder werden gesehen, haben einen Platz auf dieser Welt. Die Trauer der Familien wird gesehen und nicht tabuisiert. Rituale sollen ermöglicht werden, Gemeinschaftsbestattungen würdig gestalten, Gesprächsangebote und kreative Ausdrucksformen in der Trauer anbieten. Nähen sogannter Sternenkinderkleidung und Erinnerungskissen sind für unser Projekt sehr wichtig. Die Erinnerungskissen z. B. bekommt das verstorbene Kind mit in den Sarg, die Eltern bekommen jeweils ein Kissen und auch jedes Geschwisterkind. Das soll eine Verbundenheit über den Tod hinaus ausdrücken. Sternenkinder bleiben ein Teil der Familie – das möchte unser Projekt zum Ausdruck bringen! Da unsere Netzwerkmitarbeiter ehrenamtlich agieren und wir uns nur durch Spenden finanzieren, sind wir auf jegliche Unterstützung angewiesen.