Soziales & Gerechtigkeit

Mittendrin im Schwimmverein

Aus Eppelheim

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Entsprechend bekannter Statistiken sterben jedes Jahr ca. 500 Personen durch Ertrinken. Schwimmen lernen ist für alle (über)lebenswichtig. Menschen mit Behinderung insbesondere mit geistigem Handicap können noch weniger schwimmen bzw. sich über Wasser halten. An diesem Punkt haben wir angesetzt.

Mit dem Projekt sehen wir die Chance, dass auch Menschen mit Handicap schwimmen lernen und dies in einem normalen Schwimmverein. Wir möchten unsere Gedanken und Ansätze zum Thema "Inklusion" weiterverfolgen und die Teilhabe von Menschen mit Handicap am gesellschaftlichen Leben entsprechend der Forderungen der UN Behindertenkonvention mit diesem Projekt voranbringen.

Ziele sind: Schwimmen lernen und einfach Mitglied im Verein sein. Grundlage des Projektes ist die Kooperation zwischen dem Verein Pro Down Heidelberg e.V. zur Inklusion von jungen Erwachsenen in der Freizeit mit Netzwerk im Rhein Neckar Kreis und dem Schwimm- und Triathlonverein SG Poseidon Eppelheim.

Wie löst das Projekt das Problem?

Vor dem Start des Projektes "Mittendrin im Schwimmverein" haben wir in 2017 eine Infoveranstaltung mit Special Olympics BaWü organisiert, die Interessierten und Verantwortlichen im Schwimmverein einen Einstieg ins Thema geistige Behinderung und Erfahrung im Schwimmbereich geboten hat.

Anschließend haben wir mit interessierten Schwimmern begonnen.

Von der Wassergewöhnung über das Schwimmen lernen in altersgerechten Gruppen bis zum Wettkampfschwimmen ist alles vertreten. Aktuell gibt es 10-15 Schwimmer in bereits bestehenden Gruppen, davon 3-5 Kinder in Anfängerkursen, in den fortgeschrittenen Schwimmgruppen ca. 10 Kinder.

Seit 2017 gibt es auch eine wettkampforientierte Schwimmgruppe mit 10-12 Jugendlichen und junge Erwachsenen die 1-2 mal/Woche trainieren.

Bei den Wettbewerben stellen wir sogenannte "Unified Staffeln" aus vier Athleten mit und ohne Handicap zusammen, ein Markenzeichen von uns.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Menschen mit Handicap, z.B. mit Down Syndrom, können unserer Ansicht nach sehr erfolgreich in gemischten Gruppen gefördert werden. Auch Vereinsmitglieder ohne Handicap profitieren durch das selbstverständliche Miteinander.

Die Athleten mit Handicap sind fester Teil des Schwimmvereins. Sie sind in das Vereinsleben eingebunden, so z.B. beim Waffelverkauf oder 2019 bei der "72 Stunden Aktion". Sie gehören dazu.

Zu den Gelingensfaktoren gehören engagierte Initiatoren in einem Projektteam, offene interessierte Vereinsverantwortliche, Trainer und Jungtrainer, die frühzeitig eingebunden und geschult werden, ein nachhaltiges stufenweises Konzept, dass frühzeitige Erkennen von Herausforderungen mit entsprechenden einzuleitenden Maßnahmen, sowie ein regelmäßiger Austausch, Reflexion und Kommunikation mit allen Beteiligten.

Dies würden wir gerne im Sinne der Inklusion fortführen. Insbesondere für die Schwimmausbildung und die Teilnahme an Wettkämpfen benötigen wir weiterhin Unterstützung.