Bildung

„Lernkoffer Kinder im KZ-Theresienstadt"

Aus Frankfurt am Main

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Die Verbrechen und Gräueltaten des Naziregimes werden geleugnet oder verharmlost. Im Zusammenhang mit sog. Querdenker-Demonstrationen werden z.B. befristete Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie mit der Verfolgung und Vernichtung der Juden durch die Nazis gleichgesetzt und unser demokratisches System wird als Diktatur bezeichnet. Rechtsradikalen, sog. Reichsbürgern und neofaschistischen Gruppen erschließt sich so ein leichtes Betätigungsfeld, weil sie die Unzufriedenheit von Menschen zielgerichtet nutzen. Deshalb ist es wichtig, dass sich junge Menschen z.B. über den "Lernkoffer" mit den Folgen von Menschenrechtsverletzungen und Diktaturen auseinandersetzen können. Eine Erinnerungskultur ist notwendige Grundlage, damit sich junge Menschen für Demokratie einsetzen und diese ggf. auch verteidigen und demokratiefeindliche Tendenzen erkennen können.

Wie löst das Projekt das Problem?

Das Projekt „Lernkoffer“ besteht in der Erarbeitung von 11 Lernkisten, die sich mit den Erfahrungen von 10 ausgewählten Kindern/Jugendlichen aus verschiedenen Orten beschäftigen, die im Zuge der „Judenvernichtungspolitik“ von den Nazis ins Konzentrationslager (KZ) Theresienstadt deportiert wurden. Die „biografische Kisten“ beinhalten exemplarische Gegenstände, Dokumente, biografische Daten, anhand deren sich die Schüler:innen die Lebensgeschichte dieser deportierten Kinder und Jugendlichen erarbeiten können. Auf Tablets werden zusätzlich Video- und Audiosequenzen, Fotos und Dokumente für die schulische Arbeit zur Verfügung gestellt. Dazu wurden sowohl Interviews mit noch lebenden Zeitzeug:innen geführt oder die Geschichte von bereits verstorbenen oder ermordeten Kindern recherchiert. Die “Kiste Theresienstadt“ enthält ebenfalls Gegenstände, Dokumente und Materialien, anhand deren sich die Schüler:innen allgemeine Informationen über das KZ Theresienstadt erarbeiten können.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Gerade junge Menschen – die unsere Zukunft sind – müssen sich mit der Geschichte der Nazizeit auseinandersetzen und erkennen, was Faschismus und Diktatur bedeuten und welche Konsequenzen Ausgrenzung, Diskriminierung, Rassismus und Antisemitismus für die Betroffenen und für die Gesellschaft insgesamt bedeuten. Die Schüler:innen sollen angeregt werden, zu überlegen, was das für ihr eigenes Handeln bedeutet. Jungen Menschen soll ein altersgemäßer Zugang zur Geschichte ermöglicht werden und damit ein Beitrag zur „Demokratieerziehung“ geleistet werden.