Bildung

Familien- und Jugendfreizeit Ratzeburg

Aus Ratzeburg

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Hochbegabte Kinder und Jugendliche finden im Schulalltag häufig nicht die Lernumgebung, die ihre Begabung zur Entfaltung bringt. Sehr viele hochbegabte Schülerinnen und Schüler kennen das Gefühl von Langeweile. Ein Gefühl von Erfolg kann sich nicht einstellen, wenn man den Eindruck hat, die Aufgabenstellung war "einfach leicht". Das Unwohlsein wird durch den Titel "Streber" verstärkt. Dabei profitieren alle Lernenden von einer passenden peer-group und herausfordernden Aufgabenstellungen. Diese Erfahrungen verhindern, dass hochbegabte junge Menschen sich ihrer eigenen Fähigkeiten bewusst werden und sie zum Nutzen der Gesellschaft einsetzen können.

Wie löst das Projekt das Problem?

Die Familien- und Jugendfreizeit in Ratzeburg setzt an zwei Punkten an. Im täglichen Kursprogramm, werden Bildungsinhalte interessengeleitet bis zur gewünschten Breite und Tiefe verfolgt, ohne dass ein Limit vorgegeben ist. Die Kursleitungen sind weniger Lehrende als Lernbegleiter. Die Kinder und Jugendlichen bestimmen selbst den Grad ihrer Expertise, was im Schulunterricht nicht darstellbar ist. Ein wichtiges Instrument dafür ist das eigenverantwortliche Forschen. Das zweite ist der Alltag in der passenden peer-group. Hier werden durch Alltagssituationen (gemeinsame Mahlzeiten, Spiel und Sport mit Gleichgesinnten) Gemeinschaftserlebnisse vermittelt, die das Selbstbewusstsein stärken und im Alltag auch nach der Freizeit Anker sein können.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Die hochbegabten Kinder und Jugendlichen, die mit oder ohne Eltern anreisen können, werden durch Begegnungen in der passenden peer-group in ihrer Persönlichkeitsentwicklung gestärkt. Die Wirksamkeit und Nachhaltigkeit solcher Kompaktangebote für hochbegabte Jugendliche wurde in einer Evaluation über Schüler Akademien nachgewiesen. Diese unterscheiden sich vom Format der Familien- und Jugendfreizeit durch die Länge der Kursarbeit (fünf statt drei Stunden) und dadurch, dass die Eltern nicht anwesend sind. Zum anderen entwickeln die Kinder und Jugendlichen ein Gefühl für ihre Leistungsfähigkeit. Sie tauschen Strategien und Erfahrungen miteinander aus, wie man mit der eigenen Hochbegabung im Alltag und in der Schule zurecht kommt. Die anwesenden Eltern werden durch ein spezielles Elternprogramm gestärkt, ihre Kinder auf dem Weg zu unterstützen.