Ein Zuhause am Lebensende
Aus Essen
Welches Problem möchte das Projekt lösen?
Mitten unter uns sterben Menschen auf der Straße – leise und meist unbemerkt. Es ist ein Tabu-Thema, niemand spricht gerne über den Tod. Aber Menschen ohne Obdach haben ein ganz besonderes Problem: Ihnen fehlt die soziale Einbindung in Familie und Freundeskreis. Das Leben auf der Straße macht einsam und die jahrelange Isolation führt meist dazu, dass obdachlose Menschen große Scheu haben, bestehende Angebote in Form von Gesundheitseinrichtungen, Pflegeheimen oder Hospizen zu nutzen. Ihre Scham ist groß und auch ihre Angst vor Zurückweisung. Aber auch unser Gesundheitssystem hat keinen Platz für diese Menschen. Sie erhalten nur die medizinischen Mindestleistung. Pflege oder ein Sterben in Würde gehört nicht dazu.
Und so versuchen Menschen ohne Obdach mit oft schweren Krankheiten wie Krebs oder Organerkrankungen auf ihren Schlafplätzen in Parks, unter Brücken oder hinter Müllcontainern gesund zu werden. Und manchmal wird ihr Rückzugsort auch zum Platz, an dem sie sterben. Allein.
Wie löst das Projekt das Problem?
Als Verein Naturheilpraxis ohne Grenzen haben wir langjährige Erfahrung mit der medizinischen Versorgung von Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße. In Essen mit fast 2.000 wohnungslosen Menschen möchten wir ein von vielen Seiten gewünschtes Projekt starten: eine Pflegeeinrichtung und Hospiz für Menschen ohne Obdach. Dabei werden wir uns ganz auf die Bedürfnisse von Menschen mit Lebensmittelpunkt Straße ausrichten. Wir werden mit sozialen Einrichtungen kooperieren und gemeinsam soll eine Container-Wohnsiedlung mit sozialen und medizinischen Angeboten für Menschen ohne Obdach aufgebaut werden. Das Angebot ist niedrigschwellig und sichert gleichzeitig den Menschen ihren erforderlichen Schutzraum. Unser Part wird die Bereitstellung von Containern im Sinne einer Pflegestation und die Organisation der Pflege und medizinisch-palliativen Behandlung sein. Unser ganzheitlich-naturheilkundliches Angebot wird dabei ein Baustein sein.