Umwelt- & Klimaschutz

Bildungs-Infrastruktur im Waldgarten "Lummerland"

Aus Brück

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Die dünn besiedelte Region Brandenburgs wird von industriellen Monokulturen dominiert, welche keinen Lebensraum für einheimische Tier- und Pflanzenarten bieten und traditionelle Formen der Landwirtschaft verdrängen. Der Klimawandel schreitet fort, auf den die Landwirtschaft einen nicht zu unterschätzenden Einfluss hat. Durch Dürre sinken die Grundwasserspiegel und Ackerkulturen vertrocknen, sodass wir auch in Deutschland Wasserknappheit erwarten. Humus, der wichtig für die Nährstoffversorgung der Pflanzen sowie für den Luft- und Wärmehaushalt des Bodens ist, wird durch herkömmliche Landwirtschaft ab- statt aufgebaut.

Oft fehlt der Zugang zu Alternativmodellen und das Wissen und die Vernetzung für nachhaltige Lösungen. Der Zivilbevölkerung fehlt meist ein direkter Bezug zu Umwelt- und Klimaschutz durch lebendige Alternativmodelle, die das schützenswerte Leben erfahrbar machen. Begegnungsorte, sowie direkte Umweltbildung und Naturschutz fehlen oft in Gemeinden oder Schulsystemen.

Wie löst das Projekt das Problem?

Das Waldgartenprojekt kombiniert Bildung und Naturerlebnisse für Jung und Alt mit Umweltschutz und der Stärkung nachhaltiger Versorgungsstrukturen. Durch den komplexen Aufbau eines essbaren Waldgartens können wichtige Schutzräume für bedrohte Tierarten und seltene Wild- und Kulturpflanzen und gleichzeitig Möglichkeiten der Begegnung und des Lernens der Menschen geschaffen werden. Während ein vielseitiger Nachbarschaftsgarten entsteht, werden Konzepte einer ökologischen Landschaftsgestaltung an verschiedene Zielgruppen vermittelt. Natürlicherweise verhindern Waldgärten Austrocknung und Verdunstung in der Landschaft und speichern CO2 und Nährstoffe im humusaufbauenden Boden. Der Garten wird als Treffpunkt für die Nachbarschaft und als Naturbegegnungsstätte dienen. Die Infrastruktur des Waldgartens wird für regelmäßige Bildungsangebote Verwendung finden. Als Modellprojekt dient der Waldgarten dazu, Wissen zu alternativen Formen der Land- und Ressourcennutzung zu generieren und zu teilen.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Durch eine gute Infrastruktur mit gemütlichen Sitzecken, geeignetes Gartenmobiliar und Sanitäranlagen, in Form von ökologischen Komposttoiletten, kann der Waldgarten zu einem Treffpunkt für die lokale Bevölkerung und für regionale Akteure werden sowie für regionsübergreifende Bildungsveranstaltungen nutzbarer werden. Mehrere Informationstafeln werden auf anschauliche Art und Weise das besondere Ökosystem eines Waldgartens erläutern. Zudem lässt sich ein Komposttoiletten-System modern und ansprechend in das Waldgartenprojekt integrieren – es steht für eine kreislaufbasierte Ressourcennutzung.

So wird das „Lummerland“, Kulisse für viele Begegnungs- und Bildungsveranstaltungen sein, die sich mit nachhaltiger Landnutzung und Umweltbildung befassen. Gut gepflegte Waldgärten können Inspirationsorte für Menschen sein, für die Kultur und Natur bisher im Gegensatz zueinander standen. Die Aufwertung der Infrastruktur soll den Ort für die verschiedenen Zielgruppen ansprechend und nutzbar gestalten.