Umwelt- & Klimaschutz

Bienenweide Monau

Aus Gutenberg

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Der sogenannte „High Nature Value-Farmland (HNV)“- Indikator wird seit 2009 erhoben und misst den Anteil von Landwirtschaftsflächen mit hohem Naturwert an der gesamten Agrarlandschaftsfläche. Dazu gehören Nutzflächen, wie beispielsweise extensiv bewirtschaftete Äcker, artenreiches Magergrünland, Brachen und Landschaftselemente, wie Hecken und Säume. Der Gesamtwert des Indikators sinkt seit Erhebung kontinuierlich, was einhergeht mit dem Verschwinden, der für die Biodiversität ungemein wichtigen Bestandteile der Agrarlandschaft. Der quantitativ bedeutendste Rückgang ging hierbei mit 7,4% zu Lasten des artenreichen Grünlands, das umgekehrt mit über 40% die wichtigste Einzelkomponente des HNV-Indikators bildet.

Feldwege, Wegränder und Kleinstrukturen mit ihren blühenden Randsteifen und Saumstrukturen sind für die Artenvielfalt von großer Bedeutung. Sie gehen als Rückzugsraum oder Nahrungsangebot in der häufig ausgeräumten, intensiv genutzten Agrarlandschaft zunehmend verloren.

Wie löst das Projekt das Problem?

Neben insektenfreundlichen Blühpflanzen als Nahrungsangebot, werden Insektenhotels aufgestellt und ein ausrangiertes Spielhaus zum Fledermausquartier umfunktioniert. Ein Lesesteinhaufen sichert die vorhandene Schlingnatter-Population.

Patenschaften für Wildobstgehölze und Nisthilfen schaffen einen persönlichen Bezug zum selbst gepflanzten Bäumchen oder der bereitgestellten Vogel- bzw. Fledermaushöhle. Durch Staffelmahd, Hecken- und Totholzbereiche, bleiben ganzjährig vielfältige Rückzugsräume für Flora und Fauna erhalten.

Besucher werden über einen Weg entlang der Heckensegmente gezielt durch die Wiese geleitet und erhalten dabei Informationen zu Gehölzen, Blühpflanzen und zum Lebensraum Wiesenbrache.

Die Staffelmahd wird in der Weise durchgeführt, dass ein Wiesenlabyrinth entsteht, welches auf jährlich veränderten Wegen zum zentral gepflanzten Berg-Mammutbaum führt. Angesichts von hoch aufwachsenden Disteln, Ampfer und anderen Blühpflanzen nicht nur ein Spaß für Kinder.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Gegenstand des Projekts ist die Umwandlung einer landwirtschaftlich intensiv bewirtschafteten Ackerfläche in eine Wiesenbrache mit umlaufendem Heckenstreifen aus heimischen Büschen und Gehölzen zur Förderung der Artenvielfalt und Biotopvernetzung.

Durch die partielle Bearbeitung, um den Blühaspekt und die Pflanzenstrukturen auf Teilflächen zu erhalten sowie die Ausmagerung des Bodens durch Abräumen des Mahdguts, soll für Tiere und Pflanzen einen Lebensraum geschaffen werden, die auf bewirtschafteten Landwirtschaftsflächen und fetten Wiesen keine Überlebenschance haben.
 Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Schaffung eines Trittsteinbiotops, das sich im ansonsten stark durch Weinbau und sonstige Landwirtschaftlich geprägten Umland, zum Hot Spot der Artenvielfalt entwickelt und gleichzeitig wichtige Aufklärungsarbeit für den Lebensraum Wiesenbrache leistet.