Soziales & Gerechtigkeit

UK - Die Sprache, die man sehen kann

Aus München

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Das Thema UK (Unterstützte Kommunikation) ist aus der Behindertenhilfe nicht wegzudenken. Es ist dafür da, die nicht oder nur zum Teil vorhandene Lautsprache zu ergänzen oder zu ersetzen. Neben körpereigenen Kommunikationsformen wie Gebärden, Mimik und Gestik gibt es auch nicht-elektronische und elektronische Kommunikationsformen.

Der Prozess für UK-Kinder an elektronische Hilfsmittel zu kommen, ist oft ein langwieriger Weg. Dies geht meist mit der Ablehnung der Kostenübernahme einher. Legt man Einspruch ein, braucht es oft drei Anläufe bis der Antrag bewilligt wird. Dies kann sich über Jahre ziehen.

Die Materialien und Apps werden neu- und weiterentwickelt. Die Anschaffung und Updates sind für eine Einrichtung mit 14 Gruppen mit deutlich mehr Kosten verbunden als für kleinere. Heilpädagogische Einrichtungen werden nicht wie Schulen vom Digitalpakt der Bundesregierung unterstützt.

Wie löst das Projekt das Problem?

Kommunikation ist der Schlüssel zu einem sozialen Miteinander.

Als Gesellschaft ist es unsere Verantwortung und Pflicht, Menschen, die auf Grund eines Handicaps sich nicht verbal mitteilen können, die Möglichkeit zu geben, ein soziales Miteinander in Form von Kommunikation zu erleben. Denn alle sollten die gleichen Chancen haben an unserer Gesellschaft teilzuhaben.

Durch die Anschaffung der Hilfsmittel wird den Kindern mit UK-Bedarf ermöglicht, sich mitzuteilen. Ihnen wird die Chance gegeben ihre Bedürfnisse und Wünsche zu äußern. Durch andere Kommunikationsformen als nur verbale Sprache, bekommen sie eine eigene Stimme.

Auch uns als Pädagog*innen wird mit der Anschaffung die Möglichkeit gegeben, in Kontakt mit den Kindern zu treten, sich mit den entwickelten Apps zu befassen und als Einrichtung bewusst für den Einsatz von Talkern (IPads mit Sprachapps) und das gemeinsame Erlernen von Gebärden einzusetzen.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Es ist uns bisher möglich gewesen, merkbar positive Veränderungen durch kleine Anschaffungen für unser Projekt umzusetzen. Auf den Bildschirmen in der Einrichtung werden Gebärden, in Form von Videos, gezeigt. Die Kinder und Mitarbeitenden können diese im Laufe des Tages wiederholen. Es findet alle zwei Wochen ein interdisziplinärer Austausch mit der Förderschule statt.

Kinder, bei denen noch kein Talker genehmigt wurde, können den Gruppentalker als Überbrückung bis zur Zustimmung der Kostenübernahme verwenden.

Die Mitarbeitenden können sich eigenständig mit den Gebärden auseinandersetzen und sind nicht mehr auf uns UK-Beauftragte angewiesen. Sie können im Gruppenalltag in jeder Situation auf die Gebärden zugreifen und diese mit den Kindern erlernen.