Schutz gegen sexuellen Missbrauch

Leider sind in unserer Gesellschaft sexuelle Übergriffe an Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit mehr. Häufig beginnt sexueller Missbrauch im Vor- und Grundschulalter. Deshalb ist es uns wichtig, Kinder sehr früh stark zu machen. Den Kindern vorbeugend zu helfen, darf unseres Erachtens nicht einzelnen Eltern überlassen werden. Allen Kindern müssen präventive Maßnahmen geboten werden, unabhängig von der finanziellen Situation und dem Engagement der Eltern, ErzieherInnen, Lehrkräfte oder der Kita und Grundschulen. Die Realität sieht in der Samtgemeinde Schwarmstedt anders aus. Keine Einrichtung hat bislang ein zufriedenstellendes Präventionskonzept erarbeitet.

Auch fehlt geschultes Personal, um flächendeckend gemeinsame Projekte zum Thema "Nein heißt Nein" oder "Mein Körper gehört mir" umzusetzen. Unsere finanziellen Möglichkeiten reichen nicht aus, um alle Kinder mit den Maßnahmen zu sensibilisieren.

Durch die Teilnahme an unseren Programmen zur Persönlichkeitsstärkung wollen wir die Faktoren zur Resilienz bei Kindern erhöhen. Wir möchten durch den Einsatz von nachweislich wirksamen, flächendeckenden Maßnahmen Kindertagesstätten und Grundschulen und Kinder altersgerecht sensibilisieren. Wir wollen das Selbstbewusstsein der Kinder stärken und die Selbstbestimmung über den eigenen Körper schulen. Dazu werden in allen Kindertagesstätten der Samtgemeinde von der theaterpädagogischen Werkstatt Osnabrück "Die große Nein-Tonne" und das Projekt "Nein-heißt-Nein" mit allen Vorschulkindern durchgeführt. Darauf aufbauend wird in den Grundschulen "Mein Körper gehört mir" an mehreren Terminen, mit anschließender Nachbereitung durchgeführt. Für die Eltern wird ein Informationsabend angeboten. Dadurch sollen allen Kindern hilfreiche Kompetenzen und Verhaltensweisen vermittelt werden, die durch ErzieherInnen, Lehrkräfte und Eltern unterstützt werden.

Alle Kinder in der Samtgemeinde Schwarmstedt sollen unabhängig davon, in welche Kindertagesstätte oder Grundschule sie gehen, folgenden Sätzen zustimmen können:

• Meine Gefühle sind richtig und ich kann ihnen vertrauen! Gefühle ernst nehmen.
• Ich kann zwischen angenehmen und unangenehmen Berührungen unterscheiden!
• Ich hole mir Hilfe, wenn ich etwas alleine nicht schaffe! Hilfe holen ist keine Schwäche.
• Ich darf „Nein“ sagen und habe keine Schuld, wenn mir etwas passiert!
• Mein Körper gehört mir! Sexuelle Übergriffe benennen.
• Ich kenne den Unterschied zwischen guten und schlechten Geheimnissen! Komische Gefühle werden weitererzählt.
• Eltern werden zu dem Thema "Kindliche Sexualität" und zu den Präventionsprinzipien sensibilisiert.
• Fachkräfte werden zu dem Thema geschult und sind in der Lage das Projekt "Nein-heißt-Nein" vor Ort umzusetzen.