Umwelt- & Klimaschutz

Parklet Galerie

Aus Essen

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Im Zuge der Verkehrswende und der Transformation hin zur klimaresilienten Stadt werden urbane Räume neu gestaltet und anders aufgeteilt.

Jahrzehntelang folgte Stadtplanung dem Paradigma der autogerechten Stadt. Der Mensch ist verhaftet in Gewohnheiten. Die Umgestaltung von öffentlichem Raum ist für viele nur schwer vorstellbar. Deshalb braucht es Erfahrungsräume, durch die mögliche andere Nutzungen und der Gewinn an Lebensqualität erlebbar werden. Parklets bieten Experimentierräume, um neue Nutzungen zu testen und neue Gewohnheiten zu etablieren.

Wie löst das Projekt das Problem?

Mit der Parklet Galerie schaffen wir mobile Prototypen für Orte der urbanen Zukunft. Damit können alternative Gestaltungen temporär an verschiedenen Orten erprobt, erlebt und emotional aufgeladen werden. Es sollen mehrere Module entstehen, die verschiedene Nutzungen ermöglichen: unterhalten & begegnen, arbeiten & lesen, ausruhen & genießen, gärtnern & gestalten, bewegen & spielen, auftanken & reparieren. Die Galerie wird zusammen mit Aktiven und Engagierten rund um den Essener Kopstadtplatz gestaltet, dort erstmals ausgestellt und erprobt. Nach einiger Zeit sollen sie in anderen Stadtteilen und Städten im Ruhrgebiet aufgestellt werden.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Derzeit wird ein beträchtlicher Anteil des öffentlichen Raums für ruhenden Verkehr genutzt. Zum Vergleich: ein Parkplatz ist mit min. 12 qm Fläche größer als viele Kinderzimmer in Deutschland. Wir geben also mehr Platz zum Abstellen von ungenutztem Privateigentum (ein PKW steht ca. 23 Stunden pro Tag), als für Kinder. Dabei fehlen kühlendes Grün und Raum, in dem sich Menschen ohne Konsumzwang aufhalten und begegnen können. Parklets schaffen diesen Freiraum. Abwechslungsreiche Gestaltung wertet das Straßenbild auf. Die Aufenthaltsqualität steigt, die Belastung durch ruhenden Verkehr sinkt. Als temporäre Erlebnisräume machen sie Gestaltung von Stadtraum erlebbar und verhandelbar. Alternative Nutzungen von Parkraum werden mit überschaubarem Aufwand erfahrbar. Sie schaffen Evidenz für Veränderungen statt theoretische Diskussionen. Direktes Erfahren erweitert Perspektiven. Verständnis für und die Bereitschaft zur klimafreundlichen Mitgestaltung von Straßenraum können entstehen.