Soziales & Gerechtigkeit

MissionMiteinander Frosch

Aus Wiesbaden

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

MissionMiteinander wendet sich hier gegen eine zunehmende Beteiligungs-Verdrossenheit innerhalb der Stadtteilgesellschaft. Wir möchten nicht, dass sich die 60er Jahre Siedlung Wiesbaden-Klarenthal zur reinen Schlafstadt entwickelt. Noch weniger möchten wir, dass das Miteinander verloren geht, dafür Gleichgültigkeit mehr und mehr einzieht. Die Menschen, die über Jahrzehnte das Stadtteilleben geprägt haben, sind alt geworden. Die neu Hinzugezogenen fühlen sich häufig durch das Kulturleben des Quartiers nicht angesprochen. Hier brauchen wir eine MissionMiteinander. Ein Gefühl hat sich breit gemacht, dass die bisherige Beteiligungsstruktur nichts mehr mit dem eigenen Leben zu tun hat. Im Stadtteil leben zunehmend Menschen, die ihre Wurzeln nicht in Wiesbaden haben. Es überwiegen Haushalte mit niedrigerem Einkommen. Das Gefühl des Abgehängtsein führt zu weniger Teilnahme und Interesse an der Gesellschaft. Eine lebendige demokratische Gesellschaft ist auf das Miteinander aller angewiesen.

Wie löst das Projekt das Problem?

Unser MissionMiteinander-Frosch ist unterwegs und steht für Begegnung und Austausch für die Zukunft des Quartiers im offenen Raum. Beteiligungs-Aktionen werden vor Ort durchgeführt und sprechen die Menschen direkt in ihrem Wohnumfeld an. Niedrigschwelliger geht Beteiligung kaum. Die Frosch-Gespräche holen die Menschen im Alltag ab: Ob vorm russischen Kaufhaus, vor der Grundschule, dem Tierpark oder beim Straßenfest. Eingesetzt wird ein frosch-grüner Klein-Elektro-Transporter.

Der grüne Klein-Transporter ist auffällig als Beteiligungs-Wagen gekennzeichnet. Wo das Fahrzeug auftaucht, können die Klarenthaler:innen ihren Protest, ihre Sorgen sowie Ideen und Wünsche äußern. Der „Frosch“ ist mit einer Protest- und Ideenwand, Stehtischen, Beachflags, im Sommer auch mit Eistruhen ausgestattet und sorgt für einen markanten und angenehmen Treffort, um sich kennenzulernen und miteinander ungezwungen warm zu werden.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Im Quartier steckt so viel MissionMiteinander-Potential. Bekannt werden Wünsche und Ideen, um die Attraktivität und damit das allgemeine Wohlbefinden zu erhöhen. Die im Stadtteil ansässigen Netzwerke nehmen diese Ideen auf und unterstützen neues Engagement und die Umsetzung des Projektvorhaben. Vertreter der Wohnungsunternehmen und Stadtteilpolitik können auf direkte Weise in Kontakt kommen. Das Wohnumfeld wird als gestaltbarer Lebensraum verstanden und die Bewohner:innen haben gelernt, sich mit ihrer Nachbarschaft zu identifizieren und diese wertzuschätzen. Der Sozialraum ist etwas Lebendiges, was vom Interagieren lebt. Brisante Themen werden diskutiert und gemeinsame Ziele definiert: Am nachhaltigen Stadtteil, an einer neuen bunten Stadtteilkultur, an attraktiven Treffpunkten und Marktplätzen wird gemeinsam gearbeitet. Immer mehr Menschen identifizieren sich mit ihrem Stadtteil. Aus Ideen werden nachhaltige Strukturen: Die bisherigen Akteure sind offen für Neues.