Soziales & Gerechtigkeit

Renate trifft Maksym

Aus Hamburg

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Renate Meyer (78) mag stark rechnen müssen, damit sie über die Runden kommt – doch helfen will sie auf jeden Fall. Jetzt, wo es durch den Ukraine-Krieg viele Frauen, Kinder und ältere Menschen auf der Flucht aus der Heimat auch nach Hamburg treibt.

Der zehnjährige Maksym, seine Mutter Oxana (37) und sein verwitweter Großvater Radomir (72) aus Charkiw sind bei ihr untergekommen. Sie hat ihnen das Dachgeschoss ihres kleinen Hauses mit behördlicher Genehmigung angeboten und durch die Unterstützung einiger Hamburger Hilfsorganisationen eingerichtet. Richtig behaglich sehen die beiden kleinen Räume aus. Warum ist sie nicht schon längst darauf gekommen, Wohnraum anzubieten und sich mehr Leben ins Häuschen zu holen?

Wie löst das Projekt das Problem?

Gemeinsamkeit und ein wenig Lebensfreude – die alleinstehende Renate weiß schon lange, dass so Vertrauen aufgebaut und Isolation entgegengewirkt werden kann. Seit sechs Jahren ist sie Teilnehmerin von KULTURISTENHOCH2 (KH2) und besucht, von der Initiative vermittelt, regelmäßig kostenlos Kunst- & Kulturveranstaltungen mit Oberstufen-SchülerInnen aus ihrem Stadtteil. Sie bleibt so in Verbindung mit den Themen der Zeit, begegnet aufgeschlossenen jungen Menschen und fühlt sich bei den zum Teil langen Wegen sicher und gut begleitet.

Deswegen kommt Renate jetzt mit einer Idee zu KH2.

Wie wäre es denn, wenn jetzt sie den Jungen Maksym ins Jugend-Theater begleitet? Natürlich mit Mutter und Opa! Wenn das Kind nach all der Verstörung und Vertreibung aus der Heimat nun ein klein wenig kindgerechte Zerstreuung und Freude erleben darf? Gemeinsam mit ihr in vertrauter Nähe zu Mutter und Großvater und zusammen mit vielen anderen Familien.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Genauso hat sich das Team von KH2 einen aktiven Beitrag für schutzsuchende ukrainische Kinder vorgestellt: heiter, trostspendend und verbindend. Sie greifen Renate Massaris Idee auf und bieten künftig "RENATE TRIFFT MAKSYM" für ukrainische Flüchtlings-Kids an.

Mit dem Programm soll ein niedrigschwelliger Beitrag zur Hamburger Willkommenskultur geleistet werden, der es geflüchteten Kindern und Jugendlichen, sowie ihren Müttern rsp. Familien ermöglicht, nach der Flucht aus dem heimischen Kriegsgebiet an- und zur Ruhe zu kommen. Darüber hinaus setzen wir darauf, dass in der besonderen Situation des Krieges Menschen, denen Verständnis und Solidarität widerfährt oder die solches zu geben vermögen, einen aktiven Beitrag zur Völkerverständigung leisten. Einige KH2-SeniorInnen haben selbst Fluchterfahrungen machen müssen, sind als Kriegs-Kinder und -Enkel noch den Kriegs-Versehrten aus dem 2. Weltkrieg begegnet.