Soziales & Gerechtigkeit

Erinnerungswald der SternenKinder

Aus Rain

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Sternenkinder – ein großes Tabuthema! Eltern deren Kind verstorben ist, erleben nicht nur das Schlimmste, was Menschen passieren kann, sondern sie werden dazu noch oft allein gelassen und häufig auch gesellschaftlich ausgegrenzt. SternenEltern erwartet von Beginn an wenig Akzeptanz als "Eltern" und ihre Kinder wenig Wertschätzung. Je früher die Schwangerschaft endet, umso weniger wird das Kind als solches anerkannt und häufig nur als "Material, Fötus, Ausstoß" bezeichnet. Aber auch bereits große Kinder werden häufig nicht als solche gezählt. Nicht sichtbar – nicht existent. Gesellschaftliche Ausgrenzung ist heute noch ein großes Thema unter Sterneneltern und war früher noch schwieriger. Es wurde den Müttern zum Teil regelrecht verboten über das Passierte zu sprechen. Die größeren Babys wurden in fremden Gräbern anonym mitbestattet und die kleinen hygienisch einwandfrei entsorgt (noch bis vor ein paar Jahren). Männer galten als starkes Geschlecht – Trauer zeigt Schwäche und war nicht erlaubt!

Wie löst das Projekt das Problem?

Mit unserem Erinnerungswald der Sternenkinder schaffen wir nicht nur einen Ort der Selbsthilfe, sondern auch einen für alle sichtbaren Ort. Der Erinnerungswald vereint diese beiden Themengebiete in einer völligen Harmonie. Die Eltern finden hier einen Platz der nur für ihr Kind steht, ein Bäumchen, welches ihr Kind symbolisiert, dass sie wachsen sehen dürfen. Wachsen inmitten vieler anderer so vermisster Kinder, in einer Gemeinschaft, die sie nach dem Tod des Babys häufig durch besagte Ausgrenzung verloren haben. Ein Ort in der Natur, der "frei" ist, Lebensraum schenkt und durch die Jahreszeiten trägt und begleitet – etwas beständiges. Dazu hat der Erinnerungswald eine große öffentliche Wirkung. Die vielen Bäume mit Schildern, auf denen die Namen und Daten der Kinder stehen, macht neugierig und regt zum Nachdenken an. Ein Ort mit großer Außenwirkung, der sich aber nicht aufdrängt und niemanden zwingt sich mit den Thema auseinanderzusetzen. So verliert man die Angst vor dem Tabu.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

Ein Ziel ist es, den betroffenen Eltern einen Platz zu geben, der ihnen in ihrer Trauerverarbeitung hilft. Hier wäre eine kostenfreie Vergabe oder sehr geringer finanzieller Eigenanteil der Bäumchen durch die Eltern schön, damit auch wirklich jeder dem ein Sternchenbaum helfen würde, sich diese Möglichkeit schaffen kann (wie z.B. in Familienwäldern kostenfrei Bäume für lebende Neugeborene finanziert werden). Ein weiteres Ziel ist es, durch eine große Menge an Bäumchen das Tabuthema Sternenkind sichtbar und damit selbstverständlich werden zu lassen. Das große Ziel ist es, neben dem bereits existierenden Erinnerungswald in der Region Alerheim, diese Möglichkeit in weiteren Regionen zu schaffen, sodass nicht nur das Thema großflächig sichtbar werden kann, sondern die Eltern keine zu großen Anfahrtswege zu ihrem Baum haben.