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Soziales & Gerechtigkeit

Die gute Stunde

Aus Wiesbaden

„Mithilfe der Fördergelder möchten wir eine neue Website bauen, einen „Medienkoffer“ anschaffen und neue Kulturformate für demenziell betroffene Menschen entwickeln, um digitale, interaktive Kulturveranstaltungen für ältere Menschen anzubieten und damit kulturelle, soziale und digitale Teilhabe zu stärken.“

Dorothea Lemme

Projekteinreicher/-in

Welches Problem möchte das Projekt lösen?

Aufgrund von Mobilitätseinschränkungen und/oder Einsamkeit sowie das Stadt/Landgefälle ist die Teilhabe älterer Menschen am kulturellen Leben oftmals eingeschränkt. Die WHO hat bereits 2019 in einer Studie mit über 3000 Teilnehmer:innen die positive Rolle von Kunst und Kultur auf die Gesundheit und bei der Behandlung von Krankheiten über die gesamte Lebensdauer festgestellt. In England zum Beispiel wird mittlerweile mit Erfolg Kultur auf Rezept verschrieben. Darüber hinaus haben sich während der Corona-Pandemie die großen Lücken bei der Digitalisierung älterer Menschen gezeigt. Die Digitalisierung ist ein schnell fortschreitender Prozess, der viele Veränderungen und Anpassungsleistungen fordert. Viele ältere Menschen verfügen über keine oder sehr geringe digitale Teilhabe, wie u. a. der Achte Altersbericht der Bundesregierung aufzeigt.

Wie löst das Projekt das Problem?

„Die Gute Stunde“ ist eine gemeinnützige Initiative, die digitale, interaktive Kulturveranstaltungen für ältere Menschen organisiert und damit kulturelle, soziale und digitale Teilhabe stärkt. Wir erreichen Menschen in der eigenen Häuslichkeit oder in Senioreneinrichtungen – Menschen mit z. B. Mobilitätseinschränkungen, die nicht selber in Kultureinrichtungen gehen können. Wir eröffnen neue ortsunabhängige Möglichkeiten, sich zu vernetzen und Kultur zu erleben. Die Lesungen, Konzerte, Museumsführungen etc. finden immer nachmittags für ca. eine Stunde per Zoom statt. Wir schaffen eine intrinsische Motivation, durch digitales Kulturerleben, (erste) digitale Schritte zu gehen. Digitaler Kompetenzerwerb wird durch Begleiter:innen und Leihtablets unterstützt. Auch Teilnehmende mit Einschränkungen können sich wieder als lebendigen und selbsttätigen Teil der Gesellschaft erfahren. Es geht nicht um Berieselung mit Kultur, sondern um Austausch und Teilhabe. Und Kultur erhöht die Lebensfreude.

Welches Ziel verfolgt das Projekt?

„Die Gute Stunde“ möchte einen längerfristigen Beitrag zu mehr kultureller und digitaler Teilhabe von älteren Menschen leisten. Durch digitale Kulturbegegnungen mit Kulturschaffenden und anderen Senior:innen möchten wir die Partizipationsmöglichkeiten am kulturellen und gesellschaftlichen Leben erhöhen, wie auch die digitale Kompetenz. Nicht nur die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig das Digitale sein kann, um in Kontakt zu bleiben. Darüber hinaus wollen wir durch das gemeinschaftliche Kulturerleben Lebensfreude bringen und Einsamkeit verringern. Der wertschätzende Austausch mit der Zielgruppe als Gesprächspartner:innen, Erfahrungsgeber:innen, Impulsgeber:innen ist unser Anspruch. Davon profitieren alle Beteiligten – Kulturschaffende wie Publikum. „Die gute Stunde“ soll ein fester Bestandteil in der Kulturlandschaft werden und ein Baustein in der individuellen kulturellen „Versorgung“ älterer Menschen. Wir planen weitere Veranstaltungsformate und wünschen uns eine Verstetigung.

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